Gemüsekistiges

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Schön sommerbunt, oder?

Ja, diese Bio-Gemüsekisten kennt man ja auch aus Deutschland: man bekommt jede Woche oder sogar mehrmals die Woche eine Kiste mit (vorzugsweise) Bio-Gemüse, -Früchten oder sonstigen Esswaren vor die Haustür/in den Vorgarten gestellt.
Alles ganz nett, aber habe ich bis jetzt nicht gebraucht. Wenn ich im Sommer „was Frisches“ wollte, musste ich nur in Muttis Gemüsegarten ein paar Bohnen holen oder wir konnten Erd-, Him- und Johannisbeeren frisch gepflückt in den Mund wandern lassen.
Nun ist das mit Gemüsebeeten in einer Großstadt im Allgemeinen und in Shanghai im Speziellen nicht ganz so einfach. Kein Platz. Keine Frische Luft. Kein Equipment.

Im Supermarkt des Vertrauens gibt es zwar ein wenig Bio-Gemüse, aber die Auswahl ist klein und beschräkt sich zum größten Teil auf chinesisches Gemüse (Was, bitteschön, macht man mit dem Grünzeug der Süßkartoffel? Also in Deutschland schmeißen wir das Grüne der Kartoffel weg. Das ist doch giftig!? Hier scheint es eine Art Salat zu sein…). Bio-Früchte gibt es gar nicht.

Ein Biolieferant muss also gefunden werden. Hier gibt es fünf große Anbieter, die vor den Toren der Stadt Felder bewirtschaften. Manchmal Privatpersonen, junge Leute, die sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben und ihre Erzeugnisse nun anbieten. Oder rein staatliche Unternehmen, die dann auch nicht alles verkaufen, was sie anbauen, sondern einen großen Teil der Ernte für Mitglieder der Regierung abliefern.

Das Thema Bio-Siegel ist hier natürlich auch ein anderes als in Deutschland. Insgesamt gibt es wohl eine Vielzahl von Siegeln, bei denen weder der Erzeuger noch der Verbraucher durchblickt, aber ich bin schonmal froh, wenn ein Apfel nach Apfel und nicht nach Chemiecocktail riecht…

Nach langem Hin und Her haben wir uns dann für Kate & Kimi entschieden, die von Gusto Fine Foods beliefert werden, die wiederum viele der gehobenen Restaurants in Shanghai beliefern. Hier haben wir den Vorteil, dass es Obst und Gemüse gibt, das ist selten. Meist wird nur Gemüse angeboten. Außerdem gibt es auch Fleisch, Eier und Milchprodukte. Nicht alles bio, aber kontrolliert und zum größten Teil aus dem Ausland – Fleisch z.B. aus Australien. Man kann sich von einer fertig zusammengestellten Box überraschen lassen oder selbst zusammenstellen, das habe ich mal gemacht, um die Qualität zu testen und wir wurden nicht enttäuscht!

Oben seht ihr die Ausbeute für rund 30 EUR. Alles superfrisch und sehr lecker und ich denke es reicht ca. 5 Tage, wenn wir morgens Obst essen, ich mir mittags was koche und wir abends Salat oder Rohkost essen.
Das Highlight waren die lila Paprika (schmecken aber wie grüne…) und die Zitronenmelisse, aus der sich erfrischender Eistee zaubern lässt.

Ein kleiner Wermuthstropfen: Alles war in Unmengen von Cellophanfolie eingeschlagen, das könnte man noch optimieren.

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2 Gedanken zu „Gemüsekistiges

  1. die Müllers

    So ähnlich sah unser Einkauf heute morgen auf dem Offenburger Wochenmarkt aus. Viel Spaß beim Kochen. Bei uns gibt es morgen Gemüselasagne und die Bananen hatte Hugo heute morgen im Frühstücksbrei – im Hochstuhl :-).
    Dicken Kuss

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    1. Miriam Artikelautor

      Hach, der Offenburger Wochenmarkt! Kann der nicht mal eine Außenstelle in Shanghai aufmachen? 😉 Falls nicht, könnte nicht wenigstens der nette junge Mann mit dem weltbesten Tilsiter mal vorbeischauen? Gemüselasagne ist auch ne Idee, hatten wir schon länger nicht mehr! Und „Hudo“ schon im Hochstuhl, ich werd verrückt! „Sie werden so schnell erwachsen…“ würde Herr Kütter jetzt sagen! 🙂

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