Los gings an Tag 2 mit einem improvisierten Frühstück bei „Paris Baguette“ (unser Hotel hatte zwar 39 Stockwerke, aber kein Frühstück). Ist der Kaffeebecher nicht unglaublich niiiiedlich? Und die Rosinenschnecke war auch super.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle des Seoul-Sightseeing-Busses am Gwanghwamun-Platz. Dort gab es (trotz miesen Wetters) schonmal Einiges zu sehen: der Blick nach Süden zeigt die Statue von Admiral Yi, der mit seinen Schildkröten (weil gepanzert)-booten eine japanische Invasion im 16. Jahrhundert zum scheitern brachte. Malerisch eingerahmt von modernster Architektur.
Schaut man nach Norden sieht man die 10m hohe, golden leuchtende Statue von Sejong, der den Koreanern eine eigene Schrift (auch ihnen war Chinesisch zu mühsam 🙂 ), das Hangeul, schenkte.
Weiter hinten zu sehen, der Nordpalast (Gyeongbok-Palast), der erste Palast der Hauptstadt.
Insgesamt ist das Areal riesig: früher führte eine 16-spurige Straße hier entlang, die für Militärparaden genutzt wurde. Heute ist sie auf 10 Spuren reduziert und zahlreiche Grünanlgen und Springbrunnen begeistern Einwohner und Touristen.
Nächster Halt (an dem wir aussteigen) ist der Gwangjang-Markt, Seouls erster fester Markt dieser Art. Neben ca. 5000 Marktständen mit Kleidung und Touristennippes haben sich über 200 Essensstände in der Mitte des Marktes gebildet…
..und wo wir schonmal da waren und es zufälligerweise gerade Mittagszeit war, ließen wir uns nicht lange von einer netten Verkäuferin am Suppenstand bitten. Es gab selbstgemachte Nudeln und mit Kimchi (Südkoreas Nationalspeise, eine Art scharfes Sauerkraut) gefüllte Teigtaschen. Jedenfalls für Lotti und mich. Tino hatte weniger Glück und erwischte eine eisgekühlte Rindersuppe mit Nudeln…und Eiswürfeln. 😀
Danach starteten wir an einem der UNESCO Weltkulturerbestätten einen zweiten Versuch, an einer Besichtigung teilzunehmen. In Seoul kann man die meisten Paläste, Schreine und Tempel nur mit einer Führung besichtigen. Da wir das nicht wussten, mussten wir uns beim ersten Anlauf am Vormittag im Jongmyo-Schrein zwischen Warten (auf die englische Führung) oder einer koreanischen Führung entscheiden…
Nun war es aber endlich soweit: wir durften rein und das Warten hat sich gelohnt!
Dieser Schrein ist eine konfuzianische Grabanlage in der die Geister der Verstorbenen wohnen sollen. Und die könnten einem dann durchaus auch mal über den Weg laufen oder eben auch nicht 😉
Also Geister haben wir keine gesehen, dafür dieses Kerlchen
diverse Hallen, in denen die Geister wohnen bzw. Vorbereitungen für Zeremonien stattfinden.
Ganz schön groß so ein Schrein. Nach einer Stunde Besichtigung waren wir ganz schön geschafft…
Nach einer weiteren Runde im Bus und der Feststellung, dass der angepeilte Flohmarkt an Regentagen wohl nicht stattfinden wird, war es mal wieder Zeit für eine Stärkung und den zweiten kulinarischen Fehlgriff des Tages, diesmal von mir! Was auf dem Foto so harmlos als kleiner Eisbecher daherkommt, war in Wirklichkeit so groß wie ein Fußball. Das Tortenstück hatte original Tortenstückgröße und da braucht man natürlich noch dringend eine große Eiskugel, pappsüße Blaubeersoße und Sahne. Die Hauptattraktion war jedoch offenbar das Unterteil: gecrushtes (Salz)-Eis geschichtet mit Crackern. Genug jedenfalls, um eine kleine Geburtstagsgesellschaft abzufüttern. Und dazu noch schön einen großen Milchkaffee bestellt – Herzlichen Glückwunsch! 😀
Das „Caffe bene“ gibts jetzt auch in Shanghai und sollte ich jemals dorthin gehen, weiß ich, was ich dort garantiert nicht bestellen werde…
Danach bummelten wir noch ein wenig durchs nächtliche Seoul und verzogen uns dann recht früh in die Betten. Im Bild unten unser Hotel: