China deine „Engineers“

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Und damit meine ich jetzt nicht die „richtigen“ Ingenieure (mit Dipl.!), wie meine bessere Hälfte. Nein, ich meine die Heerscharen von Engineers die tagtäglich unsere Wohnung bevölkern. Sie installieren die neue Internetleitung, betrachten fachkundig den brummenden Gasofen („mei you – not broken!“) oder widmen sich der müffelnden Klimaanlage.
So auch am Freitag. Nachdem wir vorletzte Woche von zwei (logisch) Engineers unsere fünf Klimaanlagen innen und die beiden Außengeräte warten und reinigen ließen und dafür verhältnismäßig viele Yuans hinblätterten (immerhin 910 RMB, was über 100 Eur sind), müffelten die Geräte in den beiden Schlafzimmern trotzdem fürchterlich, wenn wir sie abends einschalteten.
Zum Glück haben wir immer noch sehr guten (und häufigen) Kontakt zu unserer Immobilienmaklerin Cherry, die solche Sachen mit der Vermieterin, der Landlady, klärt.

Am Freitag standen also plötzlich zwei Manager (noch so ein Wort!) und ein Engineer von der Hausverwaltung vor der Tür und wollten mal schnüffeln. Alle hatten auch brav ihre blauen Plastiküberzieher für die Straßenschuhe dabei und folgten mir ins elterliche Schlafzimmer (Master-Bedroom – hui!). Dort standen sie dann eine Weile schnüffelnd und fachkundig die Köpfe hin und her wiegend unter der eindeutig nach abgestandener Klimaanlage riechenden Klimaanlage. Wenn der Engineer nicht so nach Aschenbecher gerochen hätte, wäre der Fall nach ein paar Sekunden klar gewesen, doch so dauerte es etwas länger. Es wurde gefachsimpelt, wärend ich die Anlage immer höher drehte und sich schon erste Eiskristalle an ihren Nasen bildeten.

Schließlich kam man zu dem Ergebnis, dass mich nachmittags weitere Engineers besuchen und das Problem lösen sollten.
Am Nachmittag rückten also zwei weitere Engineers samt Leiter und Manager an. Unter den fachkundigen Augen des Managers (nicht!) wurden wieder die Filter entfernt und sollten mit Wasser abgespült werden. Da das aber nicht die Lösung sein konnte (hatten wir ja vorletzte Woche schon), bat ich Cherry telefonisch um Hilfe und die ganze Aktion wurde erstmal auf Eis gelegt, bis die Landlady aus den USA zurück ist. Vielleicht hat die ja ein Zauberspay im Gepäck, wer weiß…

Zwischendrin bezauberte Lottchen alle mit ihrem selbstgebauten Lego-Flugzeug, das Ersatzflügel hat („wenns mal runterfällt, kann man die einfach austauschen“), was dann auch eindrucksvoll durch mehrmaliges Fallenlassen des Selbigen demonstriert und durch die bewunderten Blicke und „Hellos“ der Engineers quittiert wurde. Außerdem verbrannte fast meine letzte Ladung Plätzchen in dem Ofen, der nie laut ist, wenn Engineers dabei sind. 😀

Ganz umsonst war dieser Engineers-Besuch aber nicht: man versprach die vier defekten Neonröhren aus dem Wohnzimmer zu ersetzen (eigentlich was für Sisyphos, denn die ca. zeigefingerstarken und 50 cm langen Teile geben oft schon beim Angucken den Geist auf) und den rausgeplatzen Putz in der Wohnzimmerecke (Armbanduhr vs. Zimmerecke 1:0 🙁 ) zu kitten.

Lotti hatte dann auch große Sorge, dass einer der Engineers von der Leiter fallen könnte, als er die Röhren entfernte. Ich soll doch mal unbedingt die Leiter festhalten, „sonst fällt der noch runter!“. Ist er aber nicht, ist halt ein Engineer, wahrscheinlich mit Leiterdiplom… 😀

2 Gedanken zu „China deine „Engineers“

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