und zwar knochentrocken 😀
Doch bis dahin hieß es durchhalten beim laaaangsamsten Busfahrer der Welt, einer 95%-igen, chinesischen Reisegruppe (neben uns hatte sich nur eine weitere Langnase aus Belgien angeschlossen) und diesen Massen:
Alle Insassen der ankommenden 375.271 Reisebusse wurden auf je zwei kleinere Busse verteilt, was auf gewohnt chaotisch-organisierte Art und Weise stattfand. Leise durfte es dabei natürlich auch nicht zugehen… 😉
Nach weiteren 30 Minuten halsbrecherischer Fahrt in Richtung Bergspitze, bei der sich die Reiseführerin genötigt sah uns zu beruhigen, dass „der Fahrer das schon lange macht und wir doch bitte entspannen sollten“, währenddessen sie äußerst beruhigende Brechtüten verteilte, hatten wir unser Ziel endlich erreicht. Die letzten 400 Meter ging es zu Fuß weiter. Oder auch per Sänfte:
Welchen Weg man auch wählte, man wurde schon einmal mit einem wunderschönen Blick auf das Städtchen Ping’an belohnt.
Unterwegs gab es diverse Köstlichkeiten zu erwerben: Walderdbeeren und Süßkartoffeln,
frisch geklopftes Erdnusskonfekt,
sowie sehr leckere Knoblauch-Chilipaste – beides durfte mit ins Rückreisegepäck.
Und weiter führte unser Weg durch schmale Gässchen…
…bis zu unserem Zwischenstopp zum Mittagessen. Reis aus dem Bambusrohr sollte es geben, eine Spezialität der Region. Dazu werden Reis (oder alles mögliche andere Essbare) in Bambusrohre gestopft und im Feuer gegart.
Der Reis war richtig lecker: gespickt mit Schinken, der über den schwelenden Bambusrohren praktischerweise gleich mitgeräuchert wird und gelbem Gemüse (Kürbis? Kartoffel? Keine Ahnung!)
Das Huhn dagegen gewöhnungsbedürftig. Offensichtlich im Ganzen in das Bambusrohr gestopft, musste man doch ganz schön nach einem Stückchen Fleisch ohne Knochen oder Knöchelchen suchen – wenn man dann aber etwas gefunden hatte, war es trotzdem ziemlich lecker! 🙂
Lottchen hat es jedenfalls geschmeckt…
Frisch gestärkt geht es weiter in Richtung Gipfel, vorbei an Bauernhäusern – das Ganze erinnert ein bisschen an die Alpen…
…aber schon kommen die Reisterrassen ins Blickfeld und wir erinnern uns wieder, wo wir sind. 😉
Von sich und der atemberaubenden Szenerie möchte man dann natürlich ein Erinnerungsfoto für die Lieben zu hause haben. Chinesinnen wählen einen der 20 Kostümverleihe am Wegesrand und setzen sich gekonnt und würdevoll in Szene…
…während sich weiter angereiste Damen wiederum typisch chinesische Posen angeignet hatten, die monatelange (wenn nicht sogar jahrelange!) Übung erfordern. 😀
Trotz ungünstigem Zeitpunkt – die Terrassen waren weder bewässert (bei Pflanzung im Juni), noch grün (im Sommer) oder golden (im Oktober kurz vor der Ernte), sie waren einfach braun und eben knochentrocken – boten sie einen unvergesslichen Anblick. Nach vielen, vielen Fotos machten wir uns dann auf den Rückweg ins Tal…
Bei diesem Anblick war uns dann auch klar, warum „Pork with Celery“ beim Mittagessen aus war – die Schweine hatten auch Feiertag! 😀
Reis und Schuhe trocknen einträchtig nebeneinander.
Als Souvenier einen „Speck“stein?
Und zum Abschluss nochmal für alle angehenden Logopäden: „knochentrockene Drachenknochenreisterrassen“! 😀
Danach besuchten wir noch ein Dorf der Yao-Frauen, die berühmt für ihre unglaublich langen Haare sind, die sie als Kopfschmuck tragen: Knoten vorne heißt „verheiratet und Kinder“, Haare bedeckt heißt „unverheiratet“ und Haare als Kranz und unbedeckt heißt „verheiratet, keine Kinder“. Die Dame unten ist also offensichtlich Ehefrau und Mutter und dazu äußerst geschäftstüchtig, so wie alle Yao-Frauen, die uns liebevoll, aber bestimmt ihre Souvenirs anboten… 😉
Außerdem gab es eine folkloristische Vorführung im Dorfsaal an deren Ende, dann auch die tatsächlich seeeehr langen Haare zu sehen waren.
Zum Abschied wurden wir alle herzhaft in den Po gekniffen – so drücken die Yao ihre Zuneigung aus. Allerdings kneift man nicht zurück, man tritt sich auf den Fuß. Bei aller Liebe zum Exotischen, die in der westlichen Welt geläufigen Zuneigungsbekundungen sind mir dann doch lieber… 😉
Toll Eure Fotos, wir haben jetzt Fernweh !
Liebe Grüße Mutti und Papa
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